Vorbemerkung: Balsoholz oder Depron/EPP; eine Glaubensfrage.

 

Manch ein Modellbauer möchte Dich mit allen Mitteln von den Vorteilen der
Balsaholzbauweise überzeugen. Bitte überlege selbst! 
Gegen die Balsaholzbausweise spricht:

a) 10. Wochen basteln, 10 Sekunden fliegen, 10 Tage heulen. Im Gegensatz zu Balsa sind
    sog. Schaummodelle fast unkaputtbar.

b) Die Kosten: Es gibt einen Graupnerholzsegler Mini für € 40, besser ist der von Lidl

    für € 6.95. (kein Balsa sondern EPP)

c) Du lernst zwar zu schleifen und zu kleben beim Nurholzmodell, aber die sog.
   Verbundbausweise (Depron + Kohlefaser - KLebefolie) lernst Du nie mit Holz.,

d) Übrigens: Fokker E und der Fokker Dreidecker waren Flieger mit Stahlrohrbauweise:
    Ein Bau aus Balsa ist fast ein Frevel.

e) Falls Du dennoch ein Balsaflugzeug haben möchest: Gebraucht sind die Preise im
    Keller. 

f) Richtig fliegen lernst Du eher mit Schaumstoff, denn da kann man mehr ausprobieren.

g)Das Gewicht: Hast Du beim Hallenfliegen ein Balsaflugzeug gesehen? Ich auch nicht.
   Viel zu schwer... Übrigens: Flüge in maßstäblicher Geschwindigkeit??? Bei Jets ja, aber

   ansonsten haben Balsaflugzeuge eine für die Größe viel zu hohe
   Mindestgeschwindigkeit. Skale-Fliegen ist da nicht möglich, Grund: "Lächerliches
   Flugbild". 

h) Für die Balsaholzbauweise spricht allerdings die Möglichkeit mit
    Verbrennungsmotoren zu fliegen. Hier hat die Balsaholzbauweise den Vorteil der
    Giftschleimresistenz (Treibstoffrückstände greifen Depron und EPP an) und der
    Rappelfestigkeit (Verbrennungsmotoren brauchen eine festen starken Rahmen)

I) Falls Du einen Balsaholzflieger bauen möchtest, wir haben noch halbfertig gebaute
   SE 10 Modelle in der Schlepperhütte liegen.

 

Seitdem es die laufruhigen bürstenlosen Elektromotoren gibt, wird Balsa immer mehr zur aussterbenden Nische.

  

Einsteigermodell:

 

Nachdem Du nun "Kosten und Basteln" gelesen hast, hier die Vorschläge für ein Einsteigermodell: Für die Hallensaison: Reely-Super-Cup (ca. 40 Euro flugbereit)

Für die "Flugsaison":

Zunächst erscheint der Easy-Star das beste Einsteigerflugzeug zu sein. Aber

er wird schnell langweilig und es fehlt das Fahrwerk zu Erlernen sauberer Starts und Landungen. Außerdem ist er für "mit Querruder" ausgelegt und hat daher nur eine

geringe Eigenstabilität. Übrigens: Der Shark ist der verbesserte Nachfolger des Easy-Star.

 

                                                                   Daher:

Für die Jugendgruppe sind die Modelle "Magnum reloaded" oder "Shark" ausgewählt worden.

 

Ergänzung 18.10.2018: Der Magnum ist das Flugzeug für die Jugendlichen, der
Shark wird leider nicht mehr gebaut (Form ist kaputt gegangen). Zest fällt aus.
Wer noch einen Shark findet, sofort kaufen.

Motorsegler haben wir als Vereinsmaschinen genügend vorrätig 

 

Ergänzung 13.01.2020: Der Magnum ist dem Shark deutlich überlegen.

(Zwar ist der Shark auch bei einigem Wind noch fliegbar, doch gilt dies nur für

geübte Piloten)

 

Zum Magnum

1  Der Flieger ist aus EPP und damit nahezu unzerstörbar.

2  Der Flieger kann auf dem Modellflugplatz und dem Sportplatz fliegen.

3  Der Flieger ist anfängerfreundlich zusammenzubauen.

3  Die Technik liegt geschützt und kann notfalls wiederverwendet werden.

4  Der Flieger liegt eigenstabil in der Luft und benötigt daher keine Querruder.
    (Der Acro-Magnum mit Querrudern ist kippeliger und eher für Fortgeschrittene)

5  Die Steuerweise vom Reely-Roomie kann auf diesem Flieger weiter fortgeführt werden.

6  Rasenfreundliche Räder (mit Fahrwerk) können leicht gebastelt werden.

7  Ggf. wird gebaut mit teilbarem Höhenruder für eine spätere Delta-Steuerung.

8  In diesen Flieger kann leicht eine Abwurfvorrichtung eingebaut werden.

9  Dieser Flieger wird nicht irgendwann zu langweilig - Bleibt ein tolles Spaßgerät.

10 Durch einfache Schwerpunktverschiebung kann der Flieger sowohl draußen als auch 

     in der Halle geflogen werden.

11 Dieser Modelltyp ist überall bekannt, jeder kann Dir notfalls helfen.

12 Später kannst Du dieses Modell als Wasserflugzeug umrüsten (Super).

13 In geübten Händen ist dieser Flieger extrem wendig.

14 Der Flieger ist beim Absturz kaum gefährlich (Gewicht max. 250 Gramm + Prop-Saver).

15 Nachbarn und Passanten bleiben bei diesem Flieger stets friedlich und freundlich.

16 Dieser Flieger ist der einzige Flugzeugtyp, bei dem Anfänger und Erfahrene Piloten 
     gerne gemeinsam fliegen.

17 Dieser Flieger ist für den Schwarm/Staffel/Knubbel-Flug wie geschaffen.

18 Der Preis ist wirklich günstig - und im schlimmsten Falle ist das Meiste noch zu
      gebrauchen.

19 Bau, Flug- und Gestaltungshinweise findest Du massenhaft im Internet.

20 Der Magnum ist (normal geflogen) sehr leise, d.h. kaum zu hören.

21 Für diesen Flieger reicht eine einfache 4 Kanal-Fernsteuerung mit Empfänger, zum
     Preis von einem Empfänger allein...

 

Weitere Modell-Möglichkeiten: (Die Du immer wieder hören wirst)

 

1  Easy-Star (wird bald langweilig, nicht ausbaubar, 137 cm Spannweite, niemals schnell
    Bitte unbedingt den echten Gesamtpreis beachten...)

2  Shark (Ausbaubar, 107 Spannweite, ab 80 zzgl. Akku + Funke)
    Gesamtpreis all-inclusive nur € 150 - € 180!

3  Zest (Rennmaschine, nicht ausbaubar, 141 Spannweite, ab 99 zzgl. Akku + Funke)

 

Richtig starten und landen lernst Du mit Easy-Star und Zest (mangels Fahrwerk) nicht.

 

Alle diese drei Modelle sind nicht leise .

 

Alle diese drei Modelle wiegen mindestens das Dreifache des Magnum und fliegen auch dreimal so schnell - sind allerdings auch bei einiger Windstärke zu fliegen.

 

Der Easy-Star ist recht teuer und sperrig, aber robust wie auch der Shark.

Der Zest ist nicht so robust, zusätzlich muß der Motor vor dem Erstflug mit Epoxid-Harz

geklebt werden (steht nicht in der Anleitung). Außerdem fehlt beim Zest ein Hecksporn; ohne Hecksporn wird die Höhenruderanlenkung bei einer Landung ausreissen.
Für Kinder ist der Zest überhaupt nicht oder nur schwer zu starten. Die Landung lernt man mit dem Zest auch nicht wirklich. Im Inneren sind nur Billig-Servos verbaut, deren Plastikzahnräder schnell abgenutzt sind (!) Die Drahtanlenkung ist hilflos und kann nicht nachjustiert werden. Außerdem verkürzen Erfahrene Modellbauer mit einem Seitenschneider die Motorwelle, um Unwuchten zu vermeiden. 

Um das Starten für einen 12 Jährigen überhaupt möglich zu machen, benötigt man einen Werfer. Die Jugendlichen sollten den Zest NICHT selbst starten oder werfen(!) - Dafür ist

die Wurfhand viel zu Nahe am (hochdrehenden) Propeller. - - Die Lösung lautet: der Zest bekommt ein Fahrwerk spendiert. (Mit dann Klasse Starts und Landungen, siehe Foto unten)

Ohne Akku und RC bei Modellbau Krüger 
für € 99. Der Zest steht bei den Kindern (ohne Flugerfahrung) auf Platz 1. - -
Außerdem sind beim Zest die Querruderservos schon "mitdrin".

 

Gewinner unter diesen Dreien ist der Shark:

 

Multiplex Shark Testbericht: Nach 25 Flügen!

Hauptvorteil: Das Fahrwerk (Zum Starten und Landen und als Rammschutz)!

1 Extrem günstiger Einstiegspreis (auch günstiger als Magnum)

2 Fliegt langsam und auch sehr schnell

3 Verlockende aber (völlig überteuerte) Ausbaumöglichkeiten
   - Landekufe - ein Stück Gewebeband ist besser
   - Fahrwerk: Prima Idee, aber schlecht umgesetzt: Wir sind Multiplex dankbar, dass

     hier der Weg zum Modellbau geebnet wird: "Sehen - verstehen - besser und billiger
     nachbauen! Zum halben Preis mit 2mm Federstahl kann man nun größere Räder
     montieren und damit Rasenstarts möglich machen...
   - Optionale Querruder - 2 Servos mit Anlenkung müssen keine € 40 kosten; viel später
     könnte man die Querruder nachrüsten - muß aber nicht sein
   - Wasserflieger-Kufe - o.K. für später (kippt nicht so leicht um wie der Magnum!)

4 Wirkt robust und ist absolut Einsteigertauglich mit Aussicht auf Mehr

5 Gute Transportmöglichkeit

6 Tipp: Die Tragflügelschraube nur leicht anziehen (!) M4 Ersatzschrauben und

   EInschlagmuttern werden irgendwann notwendig sein, denn hier ist die Konstruktion
   von geistiger Überforderung und völliger Hilflosiskeit geprägt. Auch hier gilt "gut
   gedacht" ist noch lange nicht "gut gemacht". Doppelseitiges Klebeband hilft den
   "Wabbelkram" einigermaßen fest zu machen. Trotz vieler gutgemeiner Tipps im
   Internet: Nimm keine Alu(oder Eisen)schraube, zerstöre nicht die gut gedachte
   Sollbruchstelle. - -
   Die ganze Konstruktion ist hier von "Nicht-Erkennenden" ausgeführt worden. Jetzt 
   bleibt nur noch der einzige erprobte Weg, der mit der Einschlagmutter M4. - -

   Zumindest kann man den Wabbelkram "Schraubenaufnahme" mit Epoxy etwas steifer
   machen.

7 Platz für Abwurfservo ist vorhanden

8 Liegt stets sehr eigenstabil in der Luft. (Anders als Querrudermodelle...)

9 Im RTF Set (ready to fly) ist eine weitreichende Fernsteuerung mit bei, bei der die
   Ruderausschläge (Einsteiger oder Fortgeschrittener) eingestellt werden können.
10 Unter den Rumpf gehört ein 0,5 x 3 mm  CFK Band zur Crashresistenz
11 Sharkschoner (Schaumstoff für die Bugspitze) sorgt für "keine Spuren" beim 
     Aufschlag

12 Den Shark kann auch ein Anfänger eigentlich immer fliegen, auch bei Wind.

13 Das Cockpit ist mit Magneten gesichert, eine einfache EPP-Platte mit einer action-cam

     ist schnell gebastelt und noch schneller montiert. Der Shark eignet sich daher
     besonders für Video-Flüge.
14 Der Shark wird jetzt schon von der FPV-Szene gerne genutzt (Fliegen ferngesteuert,
     aber aus Pilotenperspektive...)

 

Empfehlung: Shark RTF mit Extra Fahrwerk (Mode 2 Gas links)

 

 

Links siehst Du die Einschlagmutter, die in Epoxy! (nicht Uhu Por) eingeschleimt gehört.

Kosten: Unter € 1
Bastelzeit: 10 Minuten

Unterlassen: Verlust des Shark mit teurerem Aufschlagschaden

 

 

Alarm Achtung Achtung:
Der Shark ist wohl heimlich überarbeitet worden: Die Peinlichkeit mit der hilflosen Tragflügelbefestigung ist erkannt. Die "neuen" Sharks haben eine Mutter im Rumpfgewinde (von oben sichtbar). Zudem ist die Tragflügelschraube nun nur noch 20 mm. Bitte keinen alten Rampes bei Herrn Internet kaufen, dort müsste die Überarbeitung mit der dann notwendigen Einschlagmutter M4 einkalkuliert werden.

 

 

Links siehst Du einen Zest von Unten. Ja, das Fahrwerk muß so weit nach vorne, sonst drückt der Pusher-Motor die Nase nach Unten.

Ein CFK-Band in der Rumpfmitte ist schwach zu erkennen. Dieses schwarze
Gewebeband hilft typische Zestschäden zu vermeiden...

 

Der Start ist nun sehr viel einfacher,

nach 5 m beginnt der Zest zu schweben.

 

Endlich kann sich auch beim Zest ein Gefühl für die Start- und Landegeschwindigkeit entwickeln.

 

Ob es komisch aussieht, Mag sein.
Auch muß das Höhenruder neu eingestellt werden...

 

 

Falls Du dir ein Modellflugzeug gekauft hast (oder geschenkt bekommen hast) bitte warte

mit dem Fliegen! - Nicht nur aus Versicherungsgründen.

Wir bereiten Deinen Erstflug vor, damit dieser mit Erfolg enden kann:

 

- Wir checken die Ruder und die Fernsteuerung

- Wir bauen ggf. einige unterlassene Sicherheitsverstärkungen ein

- Wir bringen die Ruder in die richtig Mittelstellung

- Wir trimmen den Flieger genau aus

- Wir überprüfen Motorsturz, Motorseitenzug und Einstellwinkeldifferenz

- Wir fliegen den Flieger schrittweise ein

 

 

- Wenn Du möchtest machen wir zusammen, gemeinsam mit Dir und Für Dich im Kreise
  der Jugendgrupe Deinen Flieger (etwas) bruchfester nein, langlebiger!

  Jetzt am Beispiel vom Shark: (Alleine Zuschauen lohnt sich...)
 
  1. Seitenruderhornloch: Draht eins mehr nach "Außen"

  2. Höhenruderverstellung (Loch in SR-Dämpfungsflosse)

  3. Gleitkufe aus Gewebeband (Dann verlegst Du die unnötige Landekufe nicht mehr)

  4. Gleitkufe aus Gewebebank zum Fahrwerk passend

  5. Aufschlagschutz vorne (!)

  6. Epoxy-Klecks auf Hecksporn

  7. Ersatz-Schraubenaufnahme für Sollbruchstelle Tragflügelaufnahme

  8. Schmales Fuscherband unter die Tragflügel
  9. Schmalstes Fuscherband auf der Wasserlinie einmal drumrum

10. Für Rammfliegerpiloten: Kiellinie mit CFK-Profil unter Gewebeband

11. Farbliche Hervorhebung von Oben und Unten nach Deinen Wünschen

 

Übrigens: Der Schönheitswettbewerb findet nach dem Flug Nr. 25 statt.

 

Dies alles soll helfen, um zu erkennen wie zerbrechlich ein Flieger ist. Jede Verstärkung
hilft immer nur ein wenig: Aber alles was zu Übermut und Nachlässigkeit des Piloten

führt, bringt den Flieger unverzüglich in den "Gelben Sack". - -